Eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Pflegebedarf zu schaffen, die ihnen ein Zuhause bietet, in der sie in einer familiären Atmosphäre betreut werden, notwendige Unterstützung erhalten und gleichzeitig ein selbstbestimmtes Leben führen können - diese Idee steht hinter der zukünftigen "Caritas- Wohngemeinschaft Am Römerkessel" in Bad Bertrich. Ein erster wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung dieses innovativen Konzeptes wurde am 21. November erreicht. Im Beisein von zahlreichen Gästen wurden im Kurort die Kooperationsverträge für das soziale Projekt unterschrieben, das vom Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. maßgeblich vorangebracht wurde.
Hubertus Niemann Caritasdirektor des Ortverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück begrüßte die Gäste in den Räumlichkeiten des Römerkessels und führte in die Veranstaltung mit einer ausführlichen Erläuterung des für den Verband und die Region so wichtigen Schrittes ein. Als innovatives Wohnprojekt und erstes seiner Art im Landkreis Cochem-Zell liegt ihm viel an einem guten Gelingen der Umsetzung des Vorhabens.
Mit der Unterzeichnung der Verträge durch die Landrätin für den Kreis Cochem-Zell, Anke Beilstein und Hubertus Niemann ist nun der offizielle zum Aufbau der ambulant betreuten Wohngemeinschaft am Römerkessel erfolgt. Alfred Steimers, Bürgermeister
der Verbandsgemeinde Ulmen, Christian Arnold, Ortsbürgermeister von Bad Bertrich, dem Ehepaar Muders als Gebäudeverwalter*innen der Immobilie am Römerkessel den Mitgliedern des Vorstands des Caritasverbandes , Manfred Führ und Manfred Kappes sowie der Leiterin des Bereiches "Pflege und Gesundheit" des Caritasverbandes, Sandra Römer und die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Franziska Becker wohnten dem feierlichen Akt bei.
Für Landrätin Anke Beilstein hat dieses Projekt eine besondere Bedeutung: "Aus Sicht des Landkreises und der Pflegestrukturplanung stellt die ambulant betreute Wohngemeinschaft eine wichtige Ergänzung und Erweiterung der bisherigen Angebote im pflegerischen Bereich dar. Sie ist keine Konkurrenz zu den stationären Pflegeeinrichtungen und auch nicht zur pflegerischen Versorgung im bisherigen und eigenen häuslichen Umfeld, sondern eine Alternative für diejenigen, die sich eine weitere pflegerische Betreuungsoption wünschen und hierin finden. Diese Form der Betreuung ermöglicht es, den Seniorinnen und Senioren, länger ein selbstbestimmtes Leben zu führen." Als Zeichen der Wertschätzung für dieses Vorhaben übergab sie die erhaltenen Geldspenden aus dem Gottesdienst anlässlich ihrer Amtsübernahme als Präsent an die Stiftung des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück e.V..
Das Ehepaar Muders als GebäudeverwalterInnen sieht dabei im Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. den richtigen Ansprechpartner für eine weitere Nutzung der Immobilie Am Römerkessel. "Mit dem Partner Caritas verbinden wir die bestmögliche Versorgung der Bewohner im ambulanten Bereich. Wir schätzen die überdurchschnittliche Qualität der Fachkräfte und den christlichen Hintergrund der Versorgungsangebote. Ausgehend von einer langfristigen Trägerschaft, verlangt dies einen Partner, der für Kontinuität und Verlässlichkeit steht. Dies finden wir bei dem Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. erfüllt." Hierzu wurde ergänzend eine separate Kooperation geschlossen.
Für Sandra Römer kommt mit der neuen Wohngemeinschaft noch ein weiterer wichtiger Aspekt zum Tragen: "Neben der Angebotserweiterung für uns als Caritasverband ist die WG als alternative Wohnform im Hinblick auf die demografische Entwicklung, der damit verbundenen Zunahme von Pflegebedürftigkeit und Einsamkeit, von gesellschaftlicher Bedeutung. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels ist die WG auch von personalpolitischer Bedeutung. Es bedarf in einer WG keiner Pflegefachkräfte. Dennoch werden die Pflegebedürftigen durch geschulte Präsenz- und Betreuungskräfte in Verbindung mit der klassischen ambulanten Pflege fachlich sehr gut versorgt. Präsenzkräfte sind entgegen der Pflegefachpersonen langfristig auf dem Arbeitsmarkt verfügbar."
Auch für Bad Bertrich ist die Einrichtung der Wohngemeinschaft ein deutlicher Gewinn, so Verbandsbürgermeister Alfred Steimers. "Die Eröffnung der ambulant betreuten Wohngemeinschaft in Bad Bertrich markiert einen bedeutsamen Schritt für Bad Bertrich. Diese Wohnform stärkt nicht nur die individuelle Selbstbestimmung, sondern fördert auch ein integratives Miteinander in unserer Gemeinde. Die Bewohnerinnen und Bewohner können weiterhin aktiv am öffentlichen Leben teilnehmen und sind gleichzeitig in einem geschützten Umfeld gut versorgt. Diese Einrichtung trägt dazu bei, dass Bad Bertrich ein Ort bleibt, der für alle Generationen lebenswert ist. Die Schaffung von Pflegeeinrichtungen vor Ort ist ein entscheidender Faktor für die Attraktivität unserer Gemeinde, schafft langfristig neue Arbeitsplätze und steigert die Einwohnerzahl des Kurortes. Es ist unser Ziel, eine lebendige, unterstützende Gemeinschaft zu fördern, in der jeder Einwohner sich wohlfühlen kann."
Die Voraussetzungen hierfür sind sehr gut. Die Caritas- Wohngemeinschaft Am Römerkessel liegt eingebettet in das Üßbachtal im Landschaftstherapeutischen Park von Bad Bertrich. Die Wohngemeinschaft befindet sich im barrierefrei zugänglichen vierten Obergeschoss der Seniorenresidenz und bietet für die 12 Bewohner einen wunderbaren Ausblick über das gesamte Tal. Der Wohn-Schlafraum verfügt über TV- und Telefonanschluss sowie ein seniorengerechtes Bad. Diesen Wohnraum können BewohnerInnen nach Ihren eigenen Wünschen gestalten und möblieren. Das gemeinschaftliche Leben findet im großzügig gestalteten Wohn- und Essbereich und in der offenen Küche statt.
Am Ende der Veranstaltung waren sich alle Anwesenden einig, dass die Eröffnung einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft am Römerkessel eine positive Entwicklung für die Region darstellt. Sie bietet eine moderne und bedarfsgerechte Wohnform für Menschen mit Pflegebedarf und trägt zur Stärkung der Gemeinschaft bei. Es ist zu erwarten, dass diese Einrichtung viele Menschen unterstützen und ihnen ein Zuhause auf Zeit bieten wird.
Weitere Informationen hierzu gibt es bei Frau Sandra Römer, Leitung des Bereichs Pflege und Gesundheit unter 0160 2580715.