Bild von Claudia Engler: Elch im Wohnzimmer
"Stell dir vor, in deinem Wohnzimmer ist ein miefiger Elch, der ständig im Weg steht, überall seine Haufen hinterlässt und alles kaputt macht. Es gilt die unausgesprochene Regel, dass niemand darüber reden darf. Keiner aus der Familie fühlt sich wohl, jedem ist die Situation peinlich und alle versuchen den Mist zu beseitigen. So ähnlich geht es Kindern suchtkranker Eltern.", fasst Claudia Engler, Fachkraft für Suchtprävention, die Geschichte zusammen.
Der Deutsche Kinderschutzbund zeigt in seinem Wittlicher Geschäft "Kaufen mit Herz" Mobiles einer "normalen" und einer suchtkranken Familie. Sie verdeutlichen, wie empfindlich das Gleichgewicht bspw. durch eine Alkoholsucht gestört wird und welche Auswirkungen dies auf die Familienmitglieder hat.
Auf die Situation der "vergessenen Kinder" hinweisen, das Schweigen brechen, Mut machen sich Hilfe zu holen oder zu helfen, darauf zielt auch eine Verteilaktion ab, die finanziell aus Landesmitteln gefördert wird. Kindergärten, Schulen und andere Akteure im Landkreis Bernkastel-Wittlich erhalten postalisch eine illustrierte Geschichte mit Begleitmaterial, um mit Kindergruppen oder Schulklassen ins Gespräch zu diesem sensiblen Thema zu kommen. "Immerhin ist etwa jedes 6. Kind von einer stofflichen Sucht in der Familie betroffen. Das macht pro Klasse zwischen 3-5 Kinder.", erklärt Claudia Engler. Broschüren geben pädagogischen Fachkräften erste Hintergrundinformationen und Tipps, wie man mit belasteten Familien reden und ihnen helfen kann.
Weitere Informationen erteilt Claudia Engler: c.engler@caritas-meh.de
Die Aktionswoche wird jährlich von NACOA, der Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien, organisiert. NACOA möchte auf die Wichtigkeit eines sicher finanzierten Hilfs- und Beratungsangebotes aufmerksam machen und geht regelmäßig in die öffentliche und politische Diskussion zu diesem Thema. Im Internet sind weitere zahlreiche (Online-) Aktionen unter coa-aktionswoche.de zu finden.