Der erste Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende wurde 1998 begangen.
In diesem Jahr steht der Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende unter dem Motto "KONSUMSICHERHEIT FÜR ALLE(S)".
Mit diesem Motto soll auf Maßnahmen aufmerksam gemacht werden, die drogengebrauchende Menschen vor Risiken des Konsums bewahren oder diese Risiken reduzieren.
Seit 1990 sind in Deutschland mehr als 50.000 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen gestorben, auch im Kreis Bernkastel-Wittlich. Viele dieser Todesfälle wären vermeidbar gewesen: durch Aufklärung, Angebote zur Risikominimierung und Überlebenshilfe wie beispielsweise Substitution. Deshalb erinnern am 21. Juli Angehörige, Freunde und solidarische Mitbürger an die Verstorbenen.
Eine wirksame Maßnahme der "Überlebenshilfe" ist die Substitution. Darunter versteht man die medizinische Behandlung von heroinabhängigen Patienten, denen Opioide (Methadon, Subutex, u.a.) als Ersatzstoffe verschrieben werden. Durch die Behandlung werden die Entzugserscheinungen sowie die Risiken eines illegalen Konsums vermieden - ohne die berauschende Wirkung der Originalstoffe in Kauf nehmen zu müssen. Ziel der Substitutionsbehandlung ist es, die Folgeerscheinungen der Abhängigkeit zu mindern und die Betroffenen gesundheitlich und sozial zu stabilisieren. Die Suchtberatung des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. bietet ergänzend zur medizinischen Behandlung die psycho-soziale Betreuung der Substituierten an und unterstützt sie auf ihrem Weg der (Wieder-)Eingliederung in den sozialen und beruflichen Lebensalltag.
Leider gibt es immer weniger Mediziner*Innen, die bereit sind in ihren Praxen Substitutionsbehandlung anzubieten. Patienten müssen in andere Landkreise oder Bundesländer ausweichen und stehen dort oft auf langen Wartelisten. Auch im Landkreis Bernkastel-Wittlich gibt es nur einen substituierenden Arzt. Aufgrund dieser Mangelversorgung müssen Patienten lange Wege und Wartezeiten sowie höhere Kosten hinnehmen. Wenn nicht mehr Mediziner*Innen bereit sind, die Substitution zu übernehmen, ist zu befürchten, dass in Zukunft Patienten nicht mehr versorgt werden können, was für viele ein erneutes Abgleiten in den illegalen Heroinkonsum bedeuten kann.
Für weitere Informationen rund um das Thema Sucht können sich alle Betroffenen und Angehörigen gerne bei der Suchtberatung des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück unter 06571-9155-0 zu einem Gespräch melden.
Pressemitteilung
21.07.2024 Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende
Erschienen am:
21.07.2024
Herausgeber:
Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e. V.
Dienststelle Wittlich
Kurfürstenstraße 6
54516 Wittlich
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54516 Wittlich
Beschreibung